REFA Suisse GmbH

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Definitionen und Begriffserklärungen

Hier finden Sie aktuelle Begriffe für die REFA-Arbeit im Industrial Engineering und der Arbeitsorganisation mit dem Anfangsbuchstaben R.

 
Reibungsverluste Definition

Definition

Unter Reibungsverlust im physikalischen Sinn versteht man die durch Reibung verursachte Umwandlung von Bewegungsenergie in Wärme oder Verformung sowie den Substanzverlust durch Abrieb.

Im wirtschaftlichen Sinn entstehen Reibungsverluste bei Transaktionen, das heißt bei der Übergabe eines Gutes oder einer Dienstleistung an einer technologisch separierbaren Schnittstelle. Diese Reibungsverluste werden als Transaktionskosten bezeichnet. Werden die Schnittstellen optimiert, können Reibungsverluste minimiert werden.

Dazu sind Schnittstellen als Berührungspunkte von in räumlich-zeitlichem Zusammenhang stehenden Elementen eines schlüssig definierten und strukturierten Arbeitsablaufs zu definieren. Jeder Arbeitsvorgang muss an einer solchen Schnittstelle in einem definierten Zustand übernommen und an der nächsten mit einem definierten Ergebnis abgeschlossen und an die nachfolgende Station der Prozesskette übergeben werden. Dieses Vorgehen reduziert Effizienz-, Effektivitäts- und Informationsverluste.

Allgemein in wirtschaftlichem und übertragenem Sinn entstehen Reibungsverluste an Schnittstellen von Gesamtprozessen und Abläufen, aber auch bei der (arbeitsteiligen) Zusammenarbeit von Menschen bei nicht optimaler Übergabe von Gütern, Dienstleistungen oder Informationen. Die Folge ist ein Verlust an Effizienz, Effektivität sowie Information durch Verzögerung von Abläufen, Minderung von Sachwerten durch Verlust, Beschädigung oder Reduktion der Anzahl von gefertigten Produkten, materielle Einbußen durch geringere Verkaufserlöse oder Boni sowie durch Vorbehalte, Widerstände oder Ängste bei beteiligten Personen.

REFA Lexikon R

Definitionen und Begriffserklärungen

Hier finden Sie aktuelle Begriffe für die REFA-Arbeit im Industrial Engineering und der Arbeitsorganisation mit dem Anfangsbuchstaben R.

Rüstzeit tr Definition

Definition

REFA-Zeitart. Sie bezeichnet die Zeit zum Ausführen von Rüstaufgaben, auch als Bestandteil der Auftragszeit sowie der Belegungszeit. Bestandteile der Rüstzeit können sein:

  • beim Menschen die Zeitarten Rüstgrundzeit trg,Rüstverteilzeit trv sowie Rüsterholungszeit ter,
  • beim Betriebsmittel die Zeitarten Betriebsmittel-Rüstgrundzeit trgB und die Betriebsmitte-Rüstverteilzeit trvB.

Rüstzeiten sind nicht wertschöpfend, belegen aber dennoch die Kapazität.

Rüstzeitminimierung

Definition

Da Rüsten Kapazitäten bindet, ohne wertschöpfend zu sein, wird versucht, den Rüstablauf und -aufwand systematisch zu verbessern bzw. zu verringern. Grundlage hierfür sind z. B. Angaben, die mit der Rüstzeitermittlung erhoben worden sind. Bei der Verringerung des Rüstaufwands werden mehrere Ziele verfolgt: Im Vordergrund steht die Reduzierung oder gänzliche Vermeidung von Maschinenstillständen während des Rüstens (sog. internes Rüsten), auch durch teilweise oder vollständige Verlagerung von Rüstaufgaben so, dass sie ohne Maschinenstillstand, d. h. außerhalb der Maschine, ausführbar sind (sog. externes Rüsten), fallweise auch durch Einsatz weiteren Personals. In beiden Fällen wird auch danach getrachtet, den Arbeitsaufwand zu verringern, z. B. durch Nutzung von Schnellspannvorrichtungen. → SMED

Rüstgrad Definition

Definition

Kennzahl, welche z. B. den zeitlichen Anteil des Rüstens an der Bearbeitungszeit einer Maschine oder an der Nutzungszeit eines Arbeitssystems ausdrückt. Beispiel: Rüstgrad = ∑ Rüstzeiten : ∑ Bearbeitungszeiten (der Anlage X). Der Rüstgrad soll möglichst klein sein.

Rüstzeitermittlung Definition

Definition

Bezeichnung für die Art und Weise der Erfassung, Beschreibung und Beeinflussung des Arbeitsablaufs und der dazu aufgewendeten Zeit. Nutzbar sind die REFA-Ablaufanalyse, um die beim Rüsten auftretenden Ablaufabschnitte nach Art, Folge und Dauer (z. B. Bereitstellen, Unterlagen beschaffen und lesen, Einstellungen vornehmen und prüfen usw.) zu ermitteln. Dieser Ablauf ist vielfach nicht hinreichend detailliert bekannt. Ein methodisches Problem besteht darin, dass das Rüsten vielfach nicht als geschlossener Zyklus ausgeführt und erfasst werden kann, sondern in mehreren Phasen vor, während oder nach dem Ausführen erfolgt. Der Leistungsgrad bleibt hierbei zumeist unberücksichtigt. Die ermittelten Arbeitsdaten werden zur Rüstzeitminimierung, zur Arbeitsgestaltung sowie zur Ermittlung von Vorgabezeiten verwendet.

Rüsten Definition

Definition

REFA-Ablaufart für das Arbeitssystem (R), den Menschen (MTR) und das Betriebsmittel (BTR). Sie beinhaltet das Vorbereiten des Arbeitssystems bzw. der Betriebsmittel für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe sowie – falls erforderlich – das Rückversetzen in den ursprünglichen Zustand, beim Menschen seine eigene Vorbereitung auf das Ausführen der Aufgabe (z. B. Auftragsunterlagen lesen). → Rüstzeit, → Rüstzeitminimierung

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Bettina Dirks
Bettina Dirks
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